Weiteres Wissenswertes über ...

... STRESS-COACHING

(Stress-)Coaching muss klar von der Psychotherapie abgegrenzt werden. Es geht im (Stress-)Coaching nicht um die Heilung oder Linderung psychischer Erkrankungen, wie z.B. einer Depression. Ich arbeite im Stress-Coaching im subklinischen Bereich, d.h. im Bereich der Prävention oder der Nachsorge, was etwa das Thema Burnout angeht. Ggfs. kann ein Stress-Coaching begleitend zu einer Therapie stattfinden. Dies muss von der/dem Coachee im Einzelfall immer in Rücksprache mit der/dem Therapeut*in abgeklärt werden.

... STRESS

Das im deutschen verwendete Wort “Stress” leitet sich vom lateinischen Wort “stringere” ab, was soviel bedeutet wie “in Spannung versetzen”. Synonyme dafür sind “Anspannung” oder “Druck”. Stress wird durch unterschiedliche Reize – sogenannte Stressoren – ausgelöst, die intrinsischer oder extrinsischer Natur sein können. Evolutionär betrachtet erfolgt dann eine lebenswichtige Aktivierung des Organismus in Bedrohungssituationen (Stichwort: fight, flight, freeze). Diese Aktivierung ist heutzutage häufig mit negativen Auswirkungen für Körper und Psyche verbunden.
Rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung leidet häufig unter Stress, wobei Frauen im Durchschnitt stärker betroffen sind als Männer (repräsentative Forsa-Umfrage, Techniker Krankenkasse 2021). Gemeinhin haben wir mit Stress meist eine eher negative Assoziation (z.B. zwischenmenschliche Konflikte, Zeitdruck etc.). Daher ist es zunächst wichtig, dass wir zwischen Disstress und Eustress unterscheiden. Disstress beschreibt einen Zustand, bei dem es der Person nicht vollständig gelingt, die Situation zu bewältigen. Er wird daher als Belastung empfunden und ruft Angst und Hilflosigkeit hervor. Im Gegensatz dazu steht der (positive) Eustress, der als Herausforderung empfunden wird und zu aktivem, gestaltendem Handeln motiviert. Ein gewisses Maß und eine gewisse Art von Stress ist also gut und wichtig für, um leistungsbereit zu sein.
Unser Stresslevel können wir auch als ein Thermostat für die Wichtigkeit von Themen ansehen – wenn wir unseren Stress erhöhen, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit unser Ziel zu erreichen (Eustress). Das funktioniert natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt und wenn wir diesen dauerhaft überschreiten, steuern wir auf chronischen Stress (Disstress) und somit in der Folge auf stressbedingte Krankheiten wie z.B. ein Burnout zu. Daher ist es wichtig, individuell herauszufinden wie viel Stress man selbst braucht und zu lernen bewusst mit dem eigenen Stress umzugehen, also eine Stresskompetenz zu erlangen. Eine große Rolle spielt dabei die richtige Balance zwischen Anspannung und Entspannung und das Verständnis dafür, wie wichtig auch die Entspannung für unsere Leistungsfähigkeit ist.
Da Stress durch die Interaktion einer Person mit ihrer Umwelt entsteht, können Präventionsmaßnahmen sowohl auf Individualebene als auch auf struktureller und gesellschaftlicher Ebene ansetzen.

Wie sich Stress im Alltag auswirkt, ist von der Person und der Situation abhängig.

Haben wir das (für uns individuell) richtige Level an Stress dauerhaft überschritten und sind im chronischen Stress, setzen sich auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Prozesse in Gang. Unser System versucht uns Warnzeichen zu senden und uns dadurch aufzufordern, unser Stresslevel wieder zurück zu fahren. Folgende Auswirkungen können u.a. möglich sein (Achtung, hierbei handelt es sich nur um eine Auswahl an Symptomen!):

Körperlich: Verspannungen, Muskelverkürzungen, geschwächtes Immunsystem, Unter-/Übergewicht, aufgeblähter Stressbauch, Verdauungsstörungen, Hormonstörungen etc.

Geistig: Stimmungsschwankungen, Gedächtnisprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, sinkende Motivation, schlechtere Leistungsfähigkeit, mangelndes Selbstvertrauen, niedrige Frustrationstoleranz, Ein- und Durchschlafprobleme, Gedankenkarussell etc.

Seelisch: Eine Art Sinnkrise, tiefe Unzufriedenheit, sich ausgebrannt fühlen, Perspektivlosigkeit etc.

... HINWEIS

Ich möchte an dieser Stelle gerne noch darauf hinweisen, dass die Berufsbezeichnung „Coach“ leider nicht geschützt ist. Dies führt dazu, dass es unzählige Anbieter*innen gibt und der Coachingmarkt eher intransparent ist. Ich persönlich bin der Meinung, dass man nicht ohne Ausbildung coachen sollte, da entsprechende Tools unentbehrlich dafür sind, bestimmte Themen mit seinen Coachees adäquat aufarbeiten zu können. Aus diesem Grund habe ich meine beiden Ausbildungen zur Stress-Coach und zur Stress-Mentorin bei der Drachenberg Akademie durchlaufen und mit den entsprechenden Zertifikaten abgeschlossen.